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Betriebliche Gesundheitsförderung – Online Referat

17. Dezember 2024

Betriebliche Gesundheitsförderung in Schweizer KMU

Online-Referat von Dr. Regina Jensen, Danijela Stanic und Dr. Désirée Füllemann.

VeranstaltungsartOnline-Impulsreferat
InhaltDieser Online-Vortrag beleuchtet die aktuelle Situation der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in Schweizer KMU und präsentiert dabei zentrale Ergebnisse der jüngsten Monitoring-Studie zur Verbreitung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Die Studie, durchgeführt im Auftrag von Gesundheitsförderung Schweiz, bietet wertvolle Einblicke in den Stand und die Herausforderungen des BGM in kleinen und mittleren Unternehmen. Erstmalig wurden auch KMU mit 10 bis 49 Mitarbeitende berücksichtigt. Im Vortrag wird u.a. gezeigt,
– wie BGF in Schweizer KMU umgesetzt wird,
– was die Beweggründe und Treiber für (oder auch gegen) eine Umsetzung sind,
– wie sich bei all dem die Unternehmensgrösse auswirkt.
Wann26. Juni 2025
17.00 bis 18.00 Uhr
WoOnline

Nachlese

Im Rahmen des Referats gaben uns Danijela und Regina spannende Einblicke in die neuesten Ergebnisse aus dem Monitoring zur Verbreitung von BGM von Gesundheitsförderung Schweiz. Ein zentrales Novum war, dass erstmals auch Kleinunternehmen ab zehn Mitarbeitenden in die Erhebung einbezogen wurden.

Danijela präsentierte zentrale Ergebnisse zum Umsetzungsgrad von und zu den Beweggründen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Rund ein Fünftel der Betriebe setzt BGM systematisch um, wobei dieser Anteil seit 2020 stabil geblieben ist. Ein deutlicher Einfluss zeigt sich bei der Unternehmensgrösse: In Grossbetrieben liegt der Umsetzungsgrad rund zehn Prozentpunkte höher als bei Kleinunternehmen. Besonders häufig umgesetzt werden Massnahmen im Bereich des Absenzen- und Case Managements sowie zur Gestaltung der Arbeitsbedingungen.

Als häufigste Beweggründe für BGM nannten die befragten Unternehmen die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, die Senkung der Absenzenrate und die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber.

Regina ergänzte die Ergebnisse um zentrale Informationen zu den Voraussetzungen für BGM im Betrieb, zum Ressourceneinsatz, zur Nutzung von Angeboten und zum zukünftigen Entwicklungspotenzial. Besonders hoch ausgeprägt sind laut den Ergebnissen die Offenheit, im Unternehmen über Arbeit und Gesundheit zu sprechen, sowie das Bewusstsein der Geschäftsleitung für die Bedeutung des Themas. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen für BGM in der Schweiz verbessert haben und eine zunehmende Professionalisierung stattfindet. Auffällig ist, dass die Voraussetzungen unabhängig von der Unternehmensgrösse ähnlich gut beurteilt wurden.

In der Studie wurde deutlich, dass 32 Prozent der Betriebe für das BGM eine zuständige Person benannt haben. Im Median werden dafür 20 Stellenprozente eingesetzt, wobei die eingesetzten Ressourcen je nach Unternehmensgrösse variieren.

Ein weiterer Befund betrifft die Nutzung externer Dienstleister. Diese hat seit 2020 signifikant abgenommen. Wenn Angebote genutzt werden, handelt es sich hauptsächlich um Beratungen und Schulungen. Einen Anstieg verzeichneten einzig die Online-Tools. Auch hier zeigte sich ein Zusammenhang mit der Unternehmensgrösse, was unter anderem auf die verfügbaren finanziellen Mittel zurückgeführt werden könnte.

Beim Investitionsbedarf liegen die Themen Sensibilisierung zu Stress und psychischer Gesundheit sowie Bewegungsförderung an der Spitze. Der Bedarf hat sich im Vergleich zur letzten Erhebungen in den Jahren 2016 und 2020 erhöht. Gleichzeitig zeigt sich eine optimistische Einschätzung für die kommenden Jahre: Die Mehrheit der befragten Betriebe geht davon aus, dass sich ihr Engagement für BGM in den nächsten vier Jahren noch weiter verstärken wird.

Die Präsentationen von Danijela und Regina sowie die zugrunde liegende Studie vermitteln ein insgesamt positives Bild zur Entwicklung von BGM in der Schweiz. Gleichzeitig zeigt sich, dass grössere Unternehmen tendenziell mehr Massnahmen umsetzen, während kleinere Betriebe die Gesundheitsförderung oftmals stärker als Führungsaufgabe begreifen und eine positive Betriebskultur fördern. Eine nachhaltige Umsetzung von BGM erfordert jedoch in jedem Fall eine strategische Verankerung, ein klares Konzept sowie ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen.

Der Bedarf an Sensibilisierung für psychische Gesundheit und den Umgang mit Stress bleibt bestehen und sollte in der zukünftigen BGM-Planung entsprechend berücksichtigt werden.

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